Mein Reisebericht über Japan
Meine Familie und ich besuchten im Dezember 2018 bis Januar 2019 Japan, ein Land das faszinierender und kontrastreicher nicht sein kann. Bereits als Kind wollte ich dieses Land kennenlernen und nun war es endlich so weit. Nach einem langen Flug kamen wir am Haneda Airport an. Wir hatten bis dahin nur „kleinere“ Großstädte besucht und wurden direkt mit dem Zug-und U-Bahnnetz Tokios konfrontiert, da wir noch ca. eine Std. vom Hotel im Stadtteil Funabashi entfernt waren. Mithilfe eines sehr freundlichen Japaners bewältigten wir diese Hürde schnell und waren froh endlich im Hotel anzukommen. Die Tage darauf machten wir uns mit der näheren Umgebung vertraut und versuchten möglichst viele Eindrücke in Tokio zu sammeln. Ein sehr besonderes Erlebnis war z.B. der Asakusa Tempel oder der Meiji Tempel mit seiner direkt anliegenden Parkanlage, dem Kaiserlichen Teehaus sowie einem schönen Japanischen Garten. Das erstaunliche gerade in Gärten und Tempelanlagen war, dass obwohl man in einer Stadt mit 13 Millionen Einwohnern ist, dort trotzdem eine sehr angenehme Ruhe herrschte. Generell ist Tokio trotz der vielen Einwohner sehr ruhig, diszipliniert und erstaunlich sauber im Vergleich zu hiesigen Großstädten. Am 24.12.2018 konnten wir zusammen mit den Japanern Weihnachten feiern. Wir besuchten Shibuja, um die Berühmte Kreuzung zu sehen und um einen Weihnachtsmarkt zu finden.
Leider gestaltete sich letzteres als eher schwierig, so dass wir uns spontan für einen Besuch im Tokio Skytree entschieden haben. Wie sich vor Ort herausstellte war es die richtige Entscheidung, denn im 5. Stock auf einer Dachterrasse, die gleichzeitig der Eingang zum Skytree war, fanden wir einen sehr schön angelegten Weihnachtsmarkt mit allem was man auch zu Hause findet. Nach Glühwein und einer kleinen Mahlzeit ging es hinauf auf ca. 350m Höhe, um einen Nächtlichen Blick, der schöner nicht hätte sein können, über Tokio zu erlangen. So verbrachten wir dort oben Weihnachten in einer anderen Kultur und Umgebung, aber dennoch einzigartig.
Die folgenden Tage aktivierten wir unseren Japan Rial Pass, welcher es uns ermöglichte mit dem Shinkansen auch weiter entfernte Ziele zu besichtigen. So waren wir am Fuß des Fujii San oder in Kyoto, in Kamakura bis hinunter nach Hiroshima und noch einigen Orten mehr, die wir aus Zufall entdeckt haben. Jeden einzelnen Ort detailliert zu beschreiben würde den Blog etwas überziehen oder es müssten mehrere Teile geschrieben werden, daher habe ich mir die zwei schönsten Orte herausgesucht. Kamakura eine kleine vom Buddhismus geprägte Stadt, die aber auch gleichzeitig viel Wert auf die Samurai Historie legt, lässt das Herz eines jeden Japanromantikers höherschlagen. Zuerst besuchten wir eine Tempelanlage, die auf einem kleinen Berg errichtet worden war. Über mehrere kleine Tempel kommt man nach einem kurzen Aufstieg durch die bilderbuchhafte Anlage zum Haupttempel, welcher durchaus einem Bild aus einem Hollywood Blockbuster hätte entspringen können. Hier machten wir eine Pause und ließen die Atmosphäre auf uns wirken, um danach noch etwas höher auf einen Aussichtspunkt zu gelangen mit Blick auf die Bucht von Kamakura und den Pazifik zu bekommen. Im Anschluss ging es ebenfalls in Kamakura zu einer der größten Buddha Statuen in Japan. Auf dem Weg dorthin kam man an vielen kleinen Geschäften vorbei, die sehr viel Außergewöhnliches zu bieten hatten. Neben Antiquitäten gab es viele traditionelle Bekleidungsgeschäfte und natürlich auch Essen in großen Mengen. Die Buddha Statue war ebenfalls sehr beeindruckend und wir wären gerne länger dort geblieben, aber es wurde langsam Nacht. Auf dem Rückweg zum Zug beschlossen wir den Weg durch die Bucht zu nehmen und so konnten wir einen wunderschönen Sonnenuntergang an einem Pazifikstrand miterleben, welcher die Einzigartigkeit von Kamakura, meiner Meinung nach wiederspiegelte. Der zweite Ort war die Tempelinsel Miyajima, welche wir mit einer Fähre besuchen konnten, die auch von der JR Line geführt wurde und somit auch der Pass dort gültig war. Die Insel als Naturschutzgebiet und Weltkulturerbe gepflegt, hinterließ einen bleibenden Eindruck über die Menschen und die Natur Japans. Ein Ort an dem wieder diese berühmte Ruhe deutlich spürbar war. Nach der Ankunft auf dieser Insel wird man zuerst vom einheimischen Rotwild begrüßt, welches sich im Laufe der Jahrhunderte an Besucher gewöhnt hat und uns eher neugierig gegenüberstand. Entlang des Strandes führte unser Weg vorbei an vielen kleinen Läden und Ständen zu dem Tor im Wasser an dem es trotz der vielen Touristen, wie in Japan üblich, sehr ruhig und geordnet zu ging. Vom Tor aus führte eine Treppe zur höher gelegenen Tempelanlage, die wir leider aus Zeitgründen nur von außen betrachten konnten. Trotzdem blieb uns die Insel bleibend in Erinnerung, so dass ich sie hier nicht ausklammern möchte. Das Jahr neigt sich dem Ende und wir verbringen Silvester am Ohi Shrine in Funabashi. Silvester in Japan wird traditionell im Tempel gefeiert. Dort gibt es neben dem Neujahresgebet auch viele Stände, Essen und Getränke. Silvester wird hier besinnlicher und im Kreis der Familie gefeiert und gemeinsam gebetet. Also völlig anders wie bei uns, dennoch wurden wir bei der Feier problemlos aufgenommen und akzeptiert. Leider ging unser Urlaub viel zu schnell vorbei und was bleibt sind Eindrücke einer anderen Kultur, das Überdenken der eigenen Kultur in punkto Höflichkeit und Umgang mit den Mitmenschen, Sauberkeit auf den Straßen und vielen Dingen mehr. Es bleibt aber auch die Vorfreude auf einen weiteren Besuch in Japan und dann auch mit einem Bericht über das Training.
Markus Zimmermann
4.Kyu Bujinkan Wakagi Dojo Lauf
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